Entstehung und Entwicklung unserer Tennisabteilung
„Bleibt zu wünschen, daß unsere Tennisabteilung weiterhin blüht und gedeiht, zu unser aller Freude und Erholung und vielleicht auch zur sportlichen Ehre dieser Stadt, in der wir leben. In diesem Sinne hoffen wir, zur Feier des 25. Jahrestages unserer Tennisabteilung ebenfalls viele erfreuliche Neuigkeiten berichten zu können“.
Hans-Jürgen Söller
Dieser Ausblick wurde von Abteilungsleiter Hans-Jürgen Söller 1983 anläßlich des 10-jährigen Bestehens der Tennisabteilung formuliert. Dabei hatte er bereits konkrete Ziele im Visier: Erstens den Bau einer vereinseigenen Tennishalle und zweitens die Erweiterung der Freiplatzanlage um drei Spielfelder. Ihm war es leider versagt, die Verwirklichung dieser Ziele mitzuerleben. Seine Vorstandskollegen der 80er Jahre fühlten sich verpflichtet, in seinem Sinne (und natürlich auch in ihrem eigenen) weiterzuarbeiten und taten dies auch. Zweifellos waren der Bau der Tennishalle, den ein gesonderter Bericht in dieser Festschrift würdigt, und die Schaffung der Plätze 10 – 12 die herausragenden Aktivitäten bis zum heutigen Tag.
Die Entstehung und Entwicklung unserer Tennisabteilung sei im folgenden chronologisch, stichwortartig überblickt:
1968
Auf der Jahreshauptversammlung des TV Jahn Hiesfeld wird beschlossen, eine Tennisabteilung zu gründen. Mit vorbereitenden Arbeiten werden Heinz Schroer und Walter Wagener beauftragt.
1969
Antrag an den Regierungspräsidenten in Düsseldorf zum Bau von sechs Tennisplätzen mit Umkleideräumen.
1971
Am 15. September gibt die Stadt Dinslaken dem TV Jahn Hiesfeld die Zusage, das vorgesehene Tennisgelände auf 40 Jahre zu nutzen. Am 23. November bewilligt das Land den Bau von sechs Plätzen und einem Umkleidegebäude.
1972
Am 21. März werden Hans-Jürgen Söller (Abteilungsleiter), sowie Heinz Schroer und Walter Wagener (Geschäftsführung) kommissarisch eingesetzt, die notwendigen Arbeiten bis zur konstituierenden Sitzung der Tennisabteilung zu übernehmen. Nach einer Pressemitteilung am 13. Mai setzt eine gewaltige Nachfrage zur Anmeldung ein. Die kalkulierte Mitgliederzahl von 240 für sechs Plätze wird weit überschritten. Bereits zu diesem Zeitpunkt wird entschieden, die Anlage auf neun Plätze zu erweitern.
1973
Am 1. Mai wird die Platzanlage offiziell übergeben und der Spielbetrieb beginnt.
Am 4. Mai findet die erste ordentliche Mitgliederversammlung im Bahnhofshotel statt. Folgender Vorstand wird gewählt:
- Abteilungsleiter Hans-J. Söller
- Geschäftsführer Heinz Schroer und Walter Wagener
- Kassierer Ernst Meinecke
- Sportwart Kurt Bagner
- Gerätewart Arnold Seidel
Damit ist die Tennisabteilung gegründet. Sie zählt 435 Mitglieder. Der Grundstein für das Clubhaus, in dem die Tennisabteilung zwei Umkleideräume und einen großen Kellerraum erhält, wird am 16. März gelegt.
1974
Fertigstellung und Eröffnung des Clubhauses am 11. Juni.
1981
Antrag zum Bau einer vereinseigenen Tennishalle an den Regierungspräsidenten am 28. Juli.
1983
Die Tennisabteilung besteht nunmehr aus 530 Mitgliedern, davon 160 Jugendliche. Es existiert eine Warteliste von 300 Personen. Am 10. September findet die Feier zum 10-jährigen Bestehen der Tennisabteilung in der Stadthalle Dinslaken statt. Am 29. Dezember trauert die Tennisgemeinde um den verstorbenen Abteilungsleiter Hans-Jürgen Söller.
1984
Am 19. April wird der Bauausschuß für die Tennishalle gegründet.
1985
Richtfest Tennishalle (13. Mai) und offizielle Eröffnung (10. September)
1986
Antrag an den Regierungspräsidenten am 23. Juni zur Erweiterung der Platzanlage um drei Felder. Begründung: Es existiert nach wie vor eine Warteliste für Neuaufnahmen von 90 Personen.
1988
Am 8. April wird das Bauvorhaben für drei neue Plätze genehmigt und am 7. September erfolgt die Genehmigung des Investitionszuschusses vom Land.
1989
Gründung des Bauausschusses für die drei neuen Plätze am 30. Januar. Eröffnung der Plätze 10 – 12 am 10. Juni bei strahlendem Sonnenschein.
1998
25-jähriges Bestehen der Tennisabteilung. Festwoche vom 09. bis 15. August.
„Der Geist des Hans-J. Söller lebt weiter. Wir Vereinsmitglieder haben viel Spaß, Freude und Erholung genossen, auf und neben den Plätzen. Ziele sind neu gesteckt, wobei im wesentlichen die Erweiterung um einen Hallenplatz zu nennen ist. Und sollte man jetzt einen neuen Ausblick wagen: Quo vadis, TV Jahn? Das Vereinsleben als solches hat sich im Laufe der Zeit geändert. Im allgemeinen wie auch bei uns. Wer will überhaupt noch einen Verein? Wie einfach ist es doch, einen Obulus abzudrücken, um in einer der vielen, im letzten Jahrzehnt aus dem Boden gestampften, gewerbemäßig betriebenen Sportstätten eine Stunde Tennis, Badminton oder Squash zu spielen. Duschen, anziehen und weg. Keine Verpflichtungen, keine Versammlungen, keine Arbeitseinsätze, kein Mithelfen, kein Mitdenken, kein Verantwortungübernehmen. Leider folgen immer mehr Mitbürger diesem Trend. Mit der Folge, daß wir heute sinkende Mitgliederzahlen (geschweige Wartelisten) haben und Aufnahmebeiträge senken. Dies ist nicht nur auf die abebbende Becker-Graf-Euphorie zurückzuführen. Es ist die Auswirkung gesellschaftlichen Umdenkens schlechthin.
Das soll nicht nach Entmutigung klingen. In unserer Tennisabteilung gibt es hoffnungsfrohe Ansätze, gerade im Jugendbereich. Gemeinschaftssinn, der vielen älteren Mitgliedern selbstverständlich ist, wird hier gepflegt und praktiziert. Damit wird der Verschmelzung der Generationen Vorschub geleistet, was eine unabdingbare Voraussetzung für die Kontinuität des Vereinslebens und -bestehens ist.“
Peter Busch